Eckdaten

  • Unternehmen: Klarna
  • Unternehmensgröße: 114 Mio. Kunden, ~5.000 Mitarbeitende
  • Standort: Stockholm, Schweden
  • Eingesetztes KI-Tool: OpenAI GPT-4 (kundenspezifisch feinabgestimmt)
  • Erreichtes Ergebnis: Bearbeitet 2/3 der Chats (entspricht 700 Agenten), 40 Mio. US-Dollar jährliche Einsparungen

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Die Herausforderung

Klarna, ein führender Fintech-BNPL-Anbieter, stand unter enormem Druck durch Millionen von Kundenanfragen in mehreren Sprachen für seine 150 Millionen Nutzer weltweit. Die Anfragen reichten von komplexen Fintech-Themen wie Rückerstattungen, Retouren, Sendungsverfolgung bis hin zu Zahlungen und erforderten hohe Genauigkeit, regulatorische Konformität und 24/7-Verfügbarkeit. Traditionelle menschliche Agenten konnten nicht effizient skalieren, was zu langen Wartezeiten von durchschnittlich 11 Minuten pro Lösung und steigenden Kosten führte.[1] [2]

Zusätzlich war es schwierig, personalisierte Einkaufsberatung in großem Maßstab bereitzustellen, da Kunden kontextbewusste, konversationelle Unterstützung über Einzelhandelspartner erwarteten. Mehrsprachiger Support war in Märkten wie den USA, Europa und darüber hinaus kritisch, aber die Einstellung mehrsprachiger Agenten war kostenintensiv und langsam. Dieser Engpass behinderte Wachstum und Kundenzufriedenheit in einem wettbewerbsintensiven BNPL-Sektor.[3]

Die Lösung

Klarna arbeitete mit OpenAI zusammen, um einen generativen KI-Chatbot auf Basis von GPT-4 als mehrsprachigen Kundenservice-Assistenten einzusetzen. Der Bot bearbeitet Rückerstattungen, Retouren, Bestellprobleme und fungiert als konversationeller Einkaufsberater, nahtlos in Klarna's App und Website integriert.[1]

Wesentliche Innovationen umfassten die Feinabstimmung auf Klarnas Daten, retrieval-augmented generation (RAG) für den Echtzeitzugriff auf Richtlinien und Schutzmechanismen zur Einhaltung von Fintech-Vorgaben. Er unterstützt Dutzende von Sprachen, eskaliert komplexe Fälle an Menschen und lernt aus Interaktionen. Dieser KI-native Ansatz ermöglichte eine schnelle Skalierung ohne proportionale Zunahme des Personalbestands.[2] [4]

Quantitative Ergebnisse

  • 2/3 aller Kundenservice-Chats werden von KI bearbeitet
  • 2,3 Millionen Konversationen im ersten Monat allein
  • Lösungszeit: 11 Minuten → 2 Minuten (82% Reduktion)
  • CSAT: 4,4/5 (KI) vs. 4,2/5 (Menschlich)
  • 40 Mio. US-Dollar jährliche Kosteneinsparungen
  • Entspricht 700 Vollzeit-Angestellten
  • Über 80% der Anfragen werden ohne menschliches Eingreifen gelöst

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Implementierungsdetails

Entwicklungszeitplan und Vorgehen

Klarnas KI-Reise beschleunigte sich Ende 2023 durch enge Zusammenarbeit mit OpenAI. Der Chatbot wurde in nur Wochen entwickelt, nutzte GPT-4-Fähigkeiten und wurde global Anfang Februar 2024 eingeführt. Der anfängliche Rollout konzentrierte sich auf Englisch und erweiterte sich schnell auf mehrsprachigen Support für Märkte wie die USA, UK, Deutschland und Schweden. Bis März 2024 bearbeitete er bereits zwei Drittel der Chats, mit iterativen Verbesserungen basierend auf Live-Daten.[1][2] Im November 2024 intensivierte Klarna die Integration in Einkaufserlebnisse im Vorfeld seines US-IPO.[3]

Technologie-Stack und Architektur

Kern ist ein feinabgestimmtes GPT-4-Modell, ergänzt durch RAG, um aus Klarnas Wissensdatenbank zu Richtlinien, Bestellungen und Händlerinformationen zu schöpfen. Das stellt halluzinationsfreie Antworten bei sensiblen Fintech-Aufgaben sicher. Maßgeschneiderte Prompt-Engineering steuert den Gesprächsfluss, mehrsprachige Übersetzung erfolgt über integrierte APIs und es gibt Eskalationslogik (z. B. Weiterleitung bei Betrugsverdacht an Menschen). Das System verarbeitet multimodale Eingaben wie Bilder von Belegen für Retouren. Die Backend-Integration nutzte Klarnas Microservices, mit Monitoring über Werkzeuge ähnlich LangChain für Observability.[4][6]

Training, Feinabstimmung und Schutzmechanismen

Das Training nutzte proprietäre Datensätze von Millionen vergangener Chats, anonymisiert zum Schutz der Privatsphäre. RLHF (Reinforcement Learning from Human Feedback) richtete das Modell auf Klarnas Tonfall aus—hilfreich, unterhaltsam, empathisch. Fintech-spezifische Schutzmaßnahmen enthielten Guardrails zur Einhaltung (z. B. GDPR, PCI-DSS) und das Ablehnen unautorisierter Zahlungsänderungen. Die mehrsprachige Feinabstimmung nutzte parallele Korpora und erreichte nahezu muttersprachliche Sprachkompetenz in über 20 Sprachen. Menschliche Feedback-Schleifen verbesserten die Genauigkeit innerhalb von Wochen von 70% auf über 90%.[2][5]

Überwundene Integrations- und Rollout-Herausforderungen

Herausforderungen waren unter anderem Latenz bei hohem Verkehrsaufkommen (Spitzen bei 10k Chats/Stunde), gelöst durch Model Distillation und Edge-Caching. Die Genauigkeit in Randfällen wie strittigen Rückerstattungen wurde durch Hybrid-Routing adressiert—die KI löst 80%, Menschen übernehmen 20%. Kulturelle Nuancen in mehrsprachigen Antworten erforderten fortlaufendes A/B-Testing. Die Integration mit Legacy-CRM-Systemen verlief schrittweise: Pilot in einem Markt, dann global. Kostenoptimierung erfolgte durch token-effizientes Prompting, wodurch die Inferenzkosten um 50% sanken. Bis Mitte 2024 wurde das Angebot um proaktive Einkaufsberatung erweitert, was die Conversion-Rate steigerte.[3][4]

Monitoring, Iteration und Skalierung

Nach dem Launch überwachen Realtime-Metrik-Dashboards CSAT, Lösungsraten und Eskalationsvolumen. Wöchentliche Nachtrainings mit neuen Daten halten das Modell aktuell. Für 2025 sind Erweiterungen wie Sprachunterstützung und tiefere Retail-Personalisierung geplant. Das System treibt jetzt auch Mitarbeiter-Tools an, z. B. zur internen Anfragebeantwortung. Dieses KI-native Framework positioniert Klarna für nachhaltige Effizienz bei der Skalierung auf 114 Mio. Nutzer.[6] Die gesamten Implementierungskosten wurden innerhalb weniger Monate durch Einsparungen ausgeglichen.

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Ergebnisse

Im ersten Monat nach dem Launch (Februar 2024) verwaltete Klarnas KI-Chatbot zwei Drittel aller Kundenservice-Chats und verarbeitete 2,3 Millionen Konversationen mit einer durchschnittlichen Lösungszeit von nur 2 Minuten—gegenüber 11 Minuten bei Menschen, eine 82%ige Verbesserung. Die Kundenzufriedenheit erreichte 4,4/5 und übertraf damit die menschlichen Agents mit 4,2/5, was die Empathie und Effektivität der KI im mehrsprachigen Fintech-Support beweist.[1][2]

Die Wirkung skalierte schnell: Bis April 2024 übernahm der Bot die Arbeit von 700 Vollzeit-Agenten und ermöglichte 40 Mio. US-Dollar jährliche Kosteneinsparungen, ohne Qualitätsverlust. Über 80% der Anfragen werden jetzt vollständig automatisiert bearbeitet, wodurch Menschen für komplexe Aufgaben freiwerden und Wartezeiten global sinken. Einkaufsassistenz-Funktionen steigerten die Nutzerbindung, erste Daten zeigen höhere Conversion-Raten.[2][5]

Ende 2025 unterstützt der Chatbot 114 Millionen Kunden in Dutzenden von Sprachen und ist integraler Bestandteil von Klarnas Vision einer KI-gestützten digitalen Bank. Trotz Herausforderungen wie anfänglicher Skepsis hinsichtlich Arbeitsplatzauswirkungen bestätigen die Ergebnisse den Ansatz: anhaltend hohe CSAT, kontinuierliche Verbesserungen und Ausweitung auf neue Anwendungsfälle wie Klima-Initiativen. Klarnas kühner Schritt setzt einen Fintech-KI-Standard.[3][6]

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