Implementierungsdetails
Phasenweise Einführung und technische Integration
Nubanks KI‑Reise begann Anfang 2024 mit explorativen Pilotprojekten unter Einsatz von OpenAIs GPT‑4 für kundenorientierte Chatbots, um die Kernherausforderung der Skalierung des Supports für die 114 Millionen Kunden zu adressieren.[1] Bis Q1 2025 führten sie einen internen AI‑Copilot für Callcenter‑Agenten ein und integrierten ihn direkt in bestehende Workflows über APIs. Dieser Copilot nutzt generative KI, um Antwortvorschläge zu liefern, Gespräche zusammenzufassen und Echtzeitdaten abzurufen, wodurch sich die Bearbeitungszeit pro Agent deutlich verringerte.
Das Betrugserkennungssystem entwickelte sich von traditionellem ML zu einem foundation‑model‑basierten Ansatz, der Transaktionsdaten für über 100 Millionen Nutzer verarbeitet. In technischen Details feinabgestimmter Modelle kombinierte Nubank NLP für textbasierte Betrugssignale (z. B. Spoofing‑Alarme) und Computer Vision für Dokumentenverifikation.[2] Die Bereitstellung erfolgte auf Cloud‑Infrastruktur für Skalierbarkeit, mit A/B‑Tests, um eine Genauigkeit von über 95 % bei der Betrugserkennung sicherzustellen, ohne übermäßige False‑Positives.
Schulungs‑ und Akzeptanzstrategie
Um Qualifikationslücken bei Mitarbeitenden zu schließen, führte Nubank KI‑Grundlagenprogramme ein und schulte bis Mitte 2025 mehr als 5.000 Mitarbeitende. Die Integration in Altsysteme erfolgte über maßgeschneiderte Connectoren, die Updates ohne Ausfallzeiten ermöglichten. Sicherheit hatte oberste Priorität: Modelle wurden auf anonymisierten Daten feinjustiert und entsprachen länderspezifischen Regularien wie Brasiliens LGPD.[3]
Personalisierungs‑Engines nutzten GPT‑4, um maßgeschneiderte Finanzempfehlungen zu generieren, basierend auf Nutzerverhaltens‑ML‑Modellen. Frühe Herausforderungen wie Halluzinationsrisiken wurden durch Retrieval‑Augmented Generation (RAG) gemindert, wodurch Antworten in verifizierte Bankdaten eingebettet wurden.
Tech‑Stack und Skalierbarkeit
Der Stack umfasste GPT‑4 turbo für Geschwindigkeit sowie maßgeschneiderte ML‑Pipelines auf hybriden AWS/GCP‑Infrastrukturen. KPI‑Monitoring erfolgte über Dashboards, die Kennzahlen wie Lösungsrate und Kundenzufriedenheit (CSAT) verfolgten. Bis Ende 2025 verarbeitete das System Millionen täglicher Interaktionen und skalierte automatisch zu Spitzenlasten.[5] Geplante Erweiterungen zielen auf einen Markteintritt in den USA ab, wobei diese KI‑Kapazitäten für globale Skalierung genutzt werden sollen.[6]
Diese umfassende Implementierung automatisierte nicht nur Routineaufgaben, sondern stärkte Mitarbeitende für wertschöpfendere Interaktionen und verwandelte Nubank in eine KI‑first‑Bank.