Eckdaten

  • Unternehmen: bunq
  • Unternehmensgröße: Unicorn-Neobank mit über 1 Mio. Nutzern, zweitgrößte in Europa
  • Standort: Amsterdam, Niederlande
  • Verwendetes KI-Tool: Finn, proprietäre GenAI-Konversationsplattform
  • Ergebnis: 75 % der Anfragen sofort bearbeitet (40 % vollständig gelöst, 35 % unterstützt); 100.000+ Fragen nach Beta

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Die Herausforderung

Als bunq ein rasantes Wachstum als zweitgrößte Neobank in Europa verzeichnete, wurde die Skalierung des Kundenservice zu einer kritischen Herausforderung. Bei Millionen von Nutzern, die personalisierte Banking-Informationen zu Konten, Ausgabeverhalten und Finanzberatung auf Abruf verlangen, stand das Unternehmen unter Druck, sofortige Antworten zu liefern, ohne die Zahl der menschlichen Supportteams proportional zu erhöhen — was Kosten treiben und Abläufe verlangsamen würde.[1] Traditionelle Suchfunktionen in der App reichten für komplexe, kontextabhängige Anfragen nicht aus und führten zu Ineffizienzen und Nutzerfrustration.

Zudem stellten die Gewährleistung von Datenschutz und Genauigkeit in einem stark regulierten Fintech-Umfeld erhebliche Risiken dar. bunq benötigte eine Lösung, die nuancierte Unterhaltungen führen und gleichzeitig EU-Bankvorschriften einhalten konnte, Halluzinationen vermeiden würde, wie sie in frühen GenAI-Modellen vorkommen, und sich nahtlos integrieren ließe, ohne die App-Performance zu beeinträchtigen.[2] Ziel war es, Routineanfragen zu automatisieren, sodass menschliche Agenten sich auf wertschöpfende Fälle konzentrieren konnten.

Die Lösung

bunq begegnete diesen Herausforderungen durch die Entwicklung von Finn, einer proprietären GenAI-Plattform, die direkt in die mobile App integriert wurde und die herkömmliche Suchfunktion durch einen konversationellen KI-Chatbot ersetzte. Nach der Einstellung von mehr als einem Dutzend Datenexperten im Vorjahr baute das Team Finn so, dass er sicher auf nutzerspezifische Finanzdaten zugreift, Fragen zu Kontoständen, Transaktionen und Budgets beantwortet und sogar allgemeine Ratschläge gibt, wobei der Gesprächskontext über Sitzungen hinweg erhalten bleibt.[2][3]

Nach einer Beta wurde Finn im Dezember 2023 als Europas erster KI-gestützter Bankassistent eingeführt und entwickelte sich schnell weiter. Bis Mai 2024 wurde er vollständig konversationell, was natürliche Mehrfachrunden-Interaktionen ermöglichte. Dieser retrieval-augmented generation (RAG)-Ansatz stützte Antworten auf Echtzeit-Nutzerdaten, minimierte Fehler und erhöhte die Personalisierung.[4]

Quantitative Ergebnisse

  • 100.000+ Fragen innerhalb von Monaten nach der Beta beantwortet (Ende 2023)
  • 40 % der Nutzeranfragen bis Mitte 2024 autonom vollständig gelöst
  • 35 % der Anfragen unterstützt, insgesamt 75 % sofortige Support-Abdeckung
  • Vor dem Start 12+ Datenexperten für die Dateninfrastruktur eingestellt
  • Zweitgrößte Neobank Europas nach Nutzerbasis (1M+ Nutzer)

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Implementierungsdetails

Entwicklung und Zeitplan

Die Entwicklung von Finn begann nach intensiven Investitionen in Datentalente: bunq stellte im Jahr 2023 mehr als 12 Datenexperten ein, um eine robuste Infrastruktur für die GenAI-Integration aufzubauen. Diese Grundlage adressierte zentrale Herausforderungen wie sichere Datenabrufe und das Feinabstimmen von Modellen für finanzielle Genauigkeit. Die Beta-Phase endete Ende 2023, mit dem öffentlichen Start am 19. Dezember 2023, womit bunq als Europas erste KI-gestützte Bank positioniert wurde.[1][2]

Die Nach-Launch-Iterationen erfolgten zügig: Der anfängliche Rollout konzentrierte sich auf grundlegende Abfragen zu Ausgaben und Konten. Bis zum 14. Mai 2024 erreichte Finn vollständige Konversationsfähigkeiten, unterstützte Multi-Turn-Dialoge und Kontextbeibehaltung. Dieser Zeitplan spiegelt bunqs agile Herangehensweise wider und nutzte die RESTful-API für nahtlose App-Integration.[4]

Technische Architektur

Finn verwendet eine retrieval-augmented generation (RAG)-Architektur, die Large Language Models mit bunqs proprietären Finanzdaten-Pipelines kombiniert. Nutzeranfragen lösen sichere, Echtzeit-Abrufe aus persönlichen Transaktionsverläufen, Kontoständen und Budgets aus, sodass Antworten hochgradig personalisiert und DSGVO-konform sind. Das System wurde auf anonymisierten Datensätzen trainiert, um niederländische, englische und weitere EU-Sprachen zu verarbeiten und die Latenz auf unter 2 Sekunden pro Antwort zu reduzieren.

Wesentliche Implementierungsdetails umfassen das Fine-Tuning von LLMs (wahrscheinlich basierend auf Modellen wie GPT-Varianten), um Halluzinationen zu mindern — kritisch im Finanzbereich, wo Fehler Compliance-Probleme nach sich ziehen könnten. Die Integration über bunqs Open-Banking-API ermöglichte programmatischen Zugriff auf Karten, Zahlungen und Multi-IBAN-Management, wodurch Finns Nutzwert gesteigert wurde.[3][5]

Integration und Nutzererlebnis

Finn ist als Kernoberfläche der App eingebettet und über ein Chat-Icon zugänglich, was umständliche Menüs ersetzt. Nutzer können natürliche Fragen stellen wie „Wie viel habe ich letzten Monat für Kaffee ausgegeben?“ oder „Schlage mir ein Budget für Reisen vor“, wobei Finn Daten grafisch etwa durch Diagramme visualisiert. Datenschutz hat höchste Priorität: Die Verarbeitung erfolgt entweder auf dem Gerät oder über verschlüsselte Endpunkte, mit Opt-in für Datenteilung.

Die Rollout-Strategie umfasste A/B-Tests während der Beta mit ausgewählten Nutzern; Feedback wurde über In-App-Umfragen gesammelt, um die Genauigkeit von ~70 % auf über 90 % zu verbessern. Herausforderungen wie der Umgang mit Sonderfällen (z. B. Betrugsstreitigkeiten) wurden durch nahtlose Übergaben an Menschen gelöst, wobei Finn den Kontext für Agenten zusammenfasste — wodurch die Übergabezeit um 50 % reduziert wurde.[6]

Überwindung von Herausforderungen

Zu den anfänglichen Hürden gehörten die Sicherstellung der regulatorischen Compliance und die Zuverlässigkeit der Modelle. bunqs Datenteam implementierte Schutzmechanismen wie Antwortvalidierung gegen Transaktionslogs und kontinuierliches Monitoring auf Verzerrungen. Kostenherausforderungen wurden durch Optimierung der Inferenz auf effizienter Cloud-Infrastruktur gemindert, wodurch die Kosten pro Anfrage gering blieben. Die Nutzerakzeptanz wurde durch App-Updates und Live-Demos (z. B. Update-24-Streams) gesteigert.[5]

Bis 2025 unterstützt Finn fortgeschrittene Funktionen wie prädiktive Analysen, mit weiteren Erweiterungen entsprechend bunqs Ankündigungen in Update 30 geplant. Diese phasenweise Implementierung — Beta, Launch, konversationelles Upgrade — demonstriert eine skalierbare GenAI-Einführung im Fintech-Bereich.

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Ergebnisse

Der Einsatz von Finn brachte für bunq transformative Ergebnisse und skalierte den Support, ohne die Mitarbeiterzahlen zu erhöhen. Innerhalb von Monaten nach dem Ende der Beta Ende 2023 beantwortete Finn über 100.000 Fragen, was die unmittelbare Nutzerakzeptanz belegte. Bis Mitte 2024 löste er autonom 40 % der Anfragen vollständig, unterstützte weitere 35 % und ermöglichte so, dass 75 % aller Anfragen sofort beantwortet wurden. Dadurch verkürzten sich Antwortzeiten von Stunden auf Sekunden, was die Kundenzufriedenheit (CSAT) deutlich steigerte.[1][6] Die menschlichen Supportteams verzeichneten eine erhebliche Entlastung und konnten sich auf komplexe Fälle wie Streitfälle konzentrieren, was die Lösungsqualität verbesserte. Wirtschaftlich trug Finn zu operativer Effizienz bei; erste Schätzungen deuten auf Millionen an eingesparten Supportkosten pro Jahr hin, im Einklang mit Branchenbenchmarks, die KI-Chatbots 30–50 % Einsparungen zuschreiben. Die Nutzerbindung stieg, da Finns kontextuelles Gedächtnis Vertrauen förderte — sichtbar an hoher Retention in Konversationsverläufen.[3] Stand 2025 bleibt Finn ein Eckpfeiler der bunq-App, mit Ausweitungen zu proaktiver Beratung und Integrationen wie Multiwährungs-Budgetierung. Anfangs bestehende Genauigkeitsprobleme wurden durch iteratives Fine-Tuning überwunden, sodass nun eine Präzision von über 95 % bei Kernanfragen erreicht wird. Insgesamt festigte Finn bunqs Führungsrolle im Bereich KI-getriebenes Neobanking und setzte einen Maßstab für EU-Fintechs.[4]

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