Implementierungsdetails
Hintergrund und Partnerschaften
Airbus stand vor einer entscheidenden Hürde in der aerodynamischen Optimierung für zukünftige Flugzeuge: CFD-Simulationen mit Tools wie elsA oder Tau-Codes dauerten ~1 Stunde pro Bewertung einer Tragflächensektion.[1] Um dem zu begegnen, ging Airbus Partnerschaften mit führenden Institutionen wie dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und ONERA (französisches Luft- und Raumfahrtlabor) im Rahmen von Projekten zur Computational Fluid Dynamics für dekarbonisierte Designs ein, wie in ihrer Zusammenarbeit 2023 hervorgehoben wurde.[4] Ziel war es, Simulationen zu beschleunigen, um generatives Design für emissionsarme Konzepte wie Wasserstoffantrieb zu ermöglichen.
Daten-Generierung und Modelltraining
Die Implementierung begann mit der Erzeugung eines gewaltigen Datensatzes: über 1 Million Strömungsfeld-Snapshots aus parametrischen Sweeps von Profilformen, Anstellwinkeln und Mach-Zahlen mit validierten RANS-Solvern.[1] Diese Daten wurden in tiefe neuronale Netze (z. B. Faltungs- und vollverbundene Architekturen) eingespeist, die auf NVIDIA-GPU-Clustern trainiert wurden. Physik-informierte neuronale Netze (PINNs) waren entscheidend und integrierten Erhaltungs-, Impuls- und Turbulenzgleichungen direkt in die Trainingsverluste, um sicherzustellen, dass die Ausgaben physikalischen Gesetzen der Strömungsmechanik entsprechen und Extrapolationsfehler reduziert werden.[5]
Die Trainingspipelines nutzten Frameworks wie TensorFlow/PyTorch, mit Active-Learning-Schleifen: Anfangsmodelle sichten neue Entwürfe und markieren Unsicherheiten für vollständige CFD-Neuberechnungen. Dieser hybride Ansatz erreichte 95% Genauigkeit bei bislang ungesehenen transsonischen Strömungen, validiert gegen Windkanaldaten aus ONERA-Einrichtungen.[3]
Workflow-Integration und Einsatz
Modelle wurden in Airbus' Design-Toolchain eingebettet, einschließlich CATIA für Geometrien und hausinterner Optimierer wie Synfini für Multi-Objective-Suchen (Auftrieb maximieren, Widerstand minimieren, Lärmreduktion).[2] Ingenieure fragen nun das Surrogat für sofortige Vorhersagen ab und führen 10.000+ Iterationen über Nacht durch statt Wochen zuvor. Die Bereitstellung skaliert über Cloud-Hybrid-Setups, mit Erweiterungen für Airbus' Skywise-Plattform zur Datenverwaltung.
Herausforderungen wie Domänenverallgemeinerung (z. B. Off-Design-Bedingungen) wurden durch Transferlernen aus Legacy-Daten von A350/A320 und Ensemble-Methoden überwunden, was die Robustheit erhöhte.[1] Pilotversuche an Nacelle-Designs zeigten 40% Einsparungen beim Rechenaufwand und ebneten den Weg für die vollständige Einführung in ZEROe-Programmen.
Validierung und Skalierbarkeit
Die rigorose Validierung umfasste Fehlermetriken wie L2-Norm auf Geschwindigkeit/Druck (<2%) und integrierte Kräfte (<1% Widerstandsfehler). Der reale Nutzen zeigte sich in beschleunigter Forschung zu laminarer Strömung durch das BLADE Flight Lab.[4] Zukünftige Phasen zielen auf unstationäre Simulationen und Multi-Physics (Aero-Thermo-Struktur) ab, wobei Airbus weiterhin in KI investiert.[2]